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Tisch gedeckt mit Lebensmitteln, die besonders häufig Symptome bei Histaminintoleranz verursachen (Rotwein, Bier, Parmesan, Emmentaler, Schimmelkäse, Salami, Tomaten, Erdbeeren, Meeresfrüchte)
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Diagnose Histaminintoleranz - nie wieder Rotwein und Parmesan?

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2023
Histaminunverträglichkeit Diagnose, Ursachen, Behandlung, Ernährung, Tipps & Tricks
Wenn du über meine Artikel gestolpert bist, hast du vermutlich schon eine Diagnose oder aufgrund deiner Symptome einen dringen Verdacht, dass auch du Probleme mit dem Abbau von Histamin hast. 

Histaminintoleranz und Histaminunverträglichkeit bezeichnen ein und dasselbe Krankheitbild. Du bist nicht allein, 1-4% der Bevölkerung sind davon betroffen. Frauen im Verhältnis 2:1 häufiger als Männer.

In diesem Beitrag führe ich dich Schritt für Schritt durch das vielfältige Erscheinungsbild der Histaminintoleranz. Zusätzlich um das Wissen rund um deine Unverträglichkeit erfährst du, wofür Histamin im Körper nützlich ist, welche therapeutischen Möglichkeiten es gibt und was du essen solltest, um deine Symptome in den Griff zu bekommmen!

Wofür braucht dein Körper Histamin? Welche Beschwerden und Sympotme verursacht eine Histaminintoleranz?

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60g Haselnüsse reichen aus, um deinen Vitamin E Tagesbedarf zu decken.

Histamin ist ein sogenanntes biogenes Amin, es ist eine stickstoffhaltige Verbindung, die dein Körper aus der Aminosäure Histidin bildet. Zusätzlich bildet sich Histamin auch direkt in verschiedenen Lebensmittel und gelangt so in deinen Körper. Aber was macht Histamin genau und warum spielt es eine wichtige Rolle in unserem Körper?

Die Rollen von Histamin in unserem Körper

Histamin hat eine Vielzahl von Funktionen in unserem Körper.

Eine der wichtigsten ist seine Rolle im Magen-Darm-Trakt. Hier ist Histamin an der Regulation der Magensäureproduktion beteiligt, was für eine gesunde Verdauung unerlässlich ist.

Aber das ist noch nicht alles! Histamin hat auch Auswirkungen auf unsere Blutgefäße, unser Nervensystem und unsere Körpertemperatur.

Histamin und die Blutgefäße

Histamin hat eine wichtige Funktion in Bezug auf unsere Blutgefäße. Es bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße, wodurch die Durchblutung verbessert wird. Das ist besonders hilfreich, wenn unser Körper auf eine Verletzung oder Entzündung reagiert. Durch die verbesserte Durchblutung können mehr Immunzellen und Nährstoffe zum betroffenen Gewebe gelangen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Gleichzeitig führt die Gefäßerweiterung dazu, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen austritt und Schwellungen entstehen. Diese Schwellungen sind zwar manchmal unangenehm, helfen aber dabei, die betroffene Stelle vor weiteren Schäden zu schützen.

Histamin und das Nervensystem

Auch im Nervensystem spielt Histamin eine wichtige Rolle. Es fungiert hier als Neurotransmitter, also als chemischer Botenstoff, der Signale zwischen den Nervenzellen überträgt. Histamin ist an der Regulation von Schlaf-Wach-Rhythmus und Wachsamkeit beteiligt. Ein Ungleichgewicht im Histaminspiegel kann daher zu Schlafstörungen oder erhöhter Müdigkeit führen. Darüber hinaus ist Histamin an der Schmerzempfindung beteiligt. Eine erhöhte Freisetzung regt Entzündungen an, die ihrerseits dann das Schmerzempfinden steigern.

Histamin und die Regulierung der Körpertemperatur

Histamin hat auch Einfluss auf die Regulierung unserer Körpertemperatur. Es beeinflusst die Wärmeabgabe über die Haut, indem es die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung der Haut erhöht. Dadurch kann Wärme besser abgegeben werden, was zur Kühlung des Körpers beiträgt. Bei Fieber oder Entzündungen kann eine erhöhte Histaminfreisetzung dazu führen, dass der Körper versucht, die überschüssige Wärme loszuwerden.

Die Rolle von Histamin im Immunsystem

Eine der interessantesten Funktionen von Histamin findet sich jedoch im Immunsystem. Histamin spielt eine entscheidende Rolle bei Entzündungsreaktionen und ist insbesondere an der Abwehr von Fremdkörpern beteiligt. Wenn unser Körper auf eine Bedrohung reagiert, setzen bestimmte Immunzellen, sogenannte Mastzellen, Histamin frei. Dies führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße und erhöht so die Durchblutung im betroffenen Gewebe. Das Ergebnis ist eine Entzündung, die dazu beiträgt, die Bedrohung abzuwehren und den Heilungsprozess einzuleiten.

Obwohl Entzündungen oft als etwas Negatives angesehen werden, sind sie ein normaler und notwendiger Teil unserer körpereigenen Abwehrmechanismen. Probleme entstehen jedoch, wenn Histamin in zu großen Mengen oder unkontrolliert freigesetzt wird. In solchen Fällen können Symptome wie Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen auftreten – Zeichen einer Histaminunverträglichkeit oder Histaminintoleranz.

 


Wie du siehst, ist Histamin ein wirklich vielseitiger Stoff, der in vielen wichtigen Prozessen in unserem Körper beteiligt ist.

In einem gesunden Gleichgewicht ist Histamin ein unverzichtbarer Helfer, doch bei einer Histaminintoleranz bzw. Histaminunverträglichkeit kann es zu Problemen führen.




 


Exkurs Histidin, was hat diese Essentielle Aminosäure mit der Histaminintoleranz zu tun?

Was könnte die Ursache meiner Histaminintoleranz sein?

Im vorangegangenen Kapitel haben wir uns mit den Symptomen einer Histaminunverträglichkeit beschäftigt. Doch was genau sind die Ursachen, die zu einer solchen Unverträglichkeit führen? In diesem Kapitel gehen wir auf die verschiedenen Faktoren ein, die eine Histaminintoleranz auslösen oder verschlimmern können. Dabei betrachten wir sowohl genetische Aspekte als auch äußere Einflüsse wie Ernährung, Medikamente und Darmgesundheit.

  • Verminderte Abbaukapazität durch Diaminoxidase (DAO) 

Eine der Hauptursachen für Histaminintoleranz ist eine verminderte Abbaukapazität von Histamin im Körper. Dies kann auf einen Mangel oder eine verminderte Aktivität des Enzyms Diaminoxidase (DAO) zurückzuführen sein. DAO ist hauptverantwortlich für den Abbau von Histamin und anderen biogenen Aminen wie Serotonin. Eine verminderte DAO-Aktivität kann genetisch bedingt sein oder durch andere Faktoren wie Darmprobleme, Infekte oder Medikamente verursacht werden.

  • Genetische Veranlagung 

Es gibt Hinweise darauf, dass eine genetische Veranlagung zu einer Histaminintoleranz beitragen kann. Forschungen haben gezeigt, dass Veränderungen in den Genen, die für die Produktion der DAO verantwortlich sind, die Aktivität des Enzyms beeinflussen und somit das Risiko für eine Histaminintoleranz erhöhen können.

  • Gestörter Histaminabbau durch Darmprobleme 

Der Darm spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Histaminspiegels im Körper. Eine gestörte Darmfunktion, zum Beispiel durch entzündliche Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom oder bakterielle Fehlbesiedlung, kann den Histaminabbau beeinträchtigen. Diese Darmprobleme können zu einer verminderten DAO-Produktion führen oder die Darmbarriere schädigen, wodurch Histamin leichter ins Blut gelangen und somit zu einer Histaminintoleranz führen kann.

  • Ernährung und Histamin

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Histaminintoleranz, da Histamin und andere biogene Amine in vielen Nahrungsmitteln vorkommen. Besonders Lebensmittel, die reich an Histamin sind oder bei deren Herstellung Histamin entsteht, wie zum Beispiel gereifter Käse, Wein, Bier, Fermentierts und Fisch, können bei einer Histaminintoleranz Beschwerden auslösen.

  • Zyklusbedingte Veränderungen

Bei Frauen kann der Zyklus einen Einfluss auf die Histaminintoleranz haben. Östrogen, das weibliche Geschlechtshormon, beeinflusst die DAO-Produktion und kann somit den Histaminabbau beeinträchtigen. In bestimmten Zyklusphasen, in denen der Östrogenspiegel erhöht ist, kann dies zu einer Verschlimmerung der Histaminintoleranz-Symptome führen.

  • Medikamente und Arzneimittel

Einige Medikamente können die DAO-Aktivität beeinflussen und somit den Histaminabbau im Körper hemmen. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Schmerzmittel, Antidepressiva, Blutdrucksenker und Magensäureblocker. Wenn du Medikamente einnimmst und unter einer Histaminintoleranz leidest, ist es ratsam, mit deinem Arzt oder Apotheker über mögliche Alternativen oder Anpassungen der Medikation zu sprechen.

  • Bakterien und Fehlbesiedlung des Darms

Eine gestörte Darmflora, die durch eine übermäßige Besiedlung von Bakterien verursacht wird, kann ebenfalls zu einer Histaminintoleranz beitragen. Manche Bakterien produzieren Histamin als Stoffwechselprodukt, was zu einem Anstieg des Histaminspiegels im Körper führen kann. Eine gesunde Darmflora ist daher wichtig, um das Gleichgewicht der Histaminregulation aufrechtzuerhalten.

  • Mangel an anderen Enzymen

Neben der DAO gibt es noch weitere Enzyme, die am Histaminabbau beteiligt sind, wie zum Beispiel die Histamin-N-Methyltransferase (HNMT). Ein Mangel oder eine verminderte Aktivität dieser Enzyme kann ebenfalls zu einer Histaminintoleranz führen.
 

Nachdem wir nun die Ursachen von Histaminintoleranz betrachtet haben, wollen wir uns im nächsten Kapitel damit beschäftigen, wie man eine Histaminintoleranz diagnostizieren und testen kann. Dabei gehen ich auf die verschiedenen Methoden ein, die Ärzte anwenden, um eine Histaminintoleranz festzustellen, und erkläre dir, wie du selbst mögliche Anzeichen einer Histaminintoleranz erkennen kannst.

 

Symptome einer Histaminunverträglichkeit

Histaminintoleranz kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die sowohl körperlich als auch psychisch sein können. In diesem Kapitel werden wir uns genauer mit den häufigsten Anzeichen und Symptomen befassen und herausfinden, wie sie sich von anderen Krankheiten unterscheiden lassen.

Häufige Anzeichen und Symptome

Histaminunverträglichkeit kann sich in verschiedenen Formen zeigen. Einige der häufigsten Symptome sind:

  • Hautrötungen und Juckreiz: 

Viele Menschen mit Histaminunverträglichkeit leiden unter Rötungen und Juckreiz auf der Haut. Histamin ist dafür bekannt, dass es die kleinen Blutgefäße in der Haut erweitert, was zu Rötungen führen kann. Der Juckreiz entsteht, weil Histamin auch Nervenrezeptoren in der Haut aktiviert, die für das Juckempfinden verantwortlich sind.

  • Kopfschmerzen und Nackenschmerzen: 

Nackenschmerzen sind häufige Symptome einer Histaminunverträglichkeit. Histamin kann eine Erweiterung der Blutgefäße im Kopf- und Nackenbereich verursachen, was zu Schmerzen und Verspannungen führen kann. Zudem kann die erhöhte Histaminmenge Entzündungsreaktionen im Körper auslösen, die ebenfalls Schmerzen verursachen können. Manchmal können diese Beschwerden auch Migräne-ähnliche Symptome hervorrufen.

  • Verdauungsprobleme: 

Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung können bei Histaminunverträglichkeit auftreten. Histamin ist an der Regulierung der Magensäureproduktion und der Darmmotilität beteiligt. Eine erhöhte Histaminkonzentration im Körper kann zu einer gesteigerten Magensäureproduktion oder veränderten Darmbewegungen führen, was zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden führen kann. Dazu gehören Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.

  • Atembeschwerden:

Atembeschwerden wie Kurzatmigkeit, verstopfte Nase oder Asthmaanfälle können bei Histaminunverträglichkeit auftreten. Histamin kann eine Verengung der Atemwege und eine erhöhte Schleimproduktion verursachen, was die Atmung erschwert. Dies kann besonders bei Personen mit bestehendem Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen problematisch sein.

  • Psychologische Auswirkungen: 

Histaminunverträglichkeit kann auch psychologische Auswirkungen haben, wie Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angstzustände oder depressive Verstimmungen. Histamin spielt eine Rolle bei der Regulierung von Neurotransmittern im Gehirn, und ein Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter kann psychische Symptome auslösen. Zudem können die anhaltenden körperlichen Beschwerden und die damit verbundene Beeinträchtigung der Lebensqualität das psychische Wohlbefinden negativ beeinflussen.

  • Schwindel: 

Schwindel kann sich als ein Gefühl von Unsicherheit, Benommenheit oder einem Drehgefühl im Kopf äußern. Dies kann durch die Wirkung von Histamin auf das Nervensystem und die Blutgefäße verursacht werden, da Histamin die Durchblutung und den Blutdruck beeinflusst. Eine plötzliche Erweiterung der Blutgefäße kann zu einem vorübergehenden Blutdruckabfall führen, was Schwindel verursachen kann.

  • Übelkeit: 

Übelkeit kann durch die Wirkung von Histamin auf den Magen-Darm-Trakt entstehen. Histamin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Magensäureproduktion und der Magen-Darm-Bewegungen. Bei einer Histaminunverträglichkeit kann die erhöhte Histaminmenge zu einer Überproduktion von Magensäure oder einer veränderten Darmbewegung führen, was Übelkeit und Unwohlsein verursachen kann.

  • Herzrasen: 

Herzrasen, auch Tachykardie genannt, bezeichnet eine erhöhte Herzfrequenz, die bei Histaminunverträglichkeit auftreten kann. Histamin hat direkte Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, da es die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck beeinflusst. Um den plötzlichen Blutdruckabfall auszugleichen, kann das Herz schneller schlagen, was zu Herzrasen führt. Zudem kann Histamin die Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin beeinflussen, was ebenfalls eine Erhöhung der Herzfrequenz bewirken kann.
 


 

Unterscheidung von anderen Erkrankungen

Es ist wichtig, die Symptome einer Histaminunverträglichkeit von anderen Erkrankungen abzugrenzen, da sie sich oft ähneln können. Eine solche Abgrenzung ist insbesondere im Hinblick auf Allergien relevant.

Bei vielen tritt die Problematik erst nach dem 40. Lebensjahr auf. Deshalb vermuten einige Frauen eher einen frühzeitigen Beginn der Wechseljahre, wenn Sie rote Flecken auf der Haut bekommen, unter Schlafstörungen leiden und weitere unbestimmte Symptome sie plagen. 

Allergien: 

Allergische Reaktionen können sehr ähnliche Symptome wie Histaminunverträglichkeit hervorrufen. Dazu zählen Hautausschläge, Juckreiz, Atembeschwerden und Verdauungsprobleme. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass Allergien durch eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen (Allergene) verursacht werden, während Histaminunverträglichkeit aufgrund einer Störung im Histaminabbau entsteht. Die Symptome einer Allergie treten in der Regel unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auf, während die Symptome der Histaminunverträglichkeit eher zeitverzögert und abhängig von der aufgenommenen Histaminmenge auftreten. Um festzustellen, ob es sich um eine Allergie oder Histaminunverträglichkeit handelt, sind spezielle Tests erforderlich.

andere Nahrungsmittelintoleranzen: 

Ähnlich wie bei Histaminunverträglichkeit können auch andere Nahrungsmittelintoleranzen Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme und Kopfschmerzen verursachen. Beispiele sind Laktoseintoleranz, Fructosemalabsorption oder Glutenunverträglichkeit. Um herauszufinden, ob eine Nahrungsmittelintoleranz vorliegt, kann eine gezielte Ernährungsumstellung oder ein Test beim Arzt helfen.

Chronische Erkrankungen: 

Einige chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel das Reizdarmsyndrom oder die Fibromyalgie, können ähnliche Symptome wie Histaminunverträglichkeit hervorrufen. Um diese Erkrankungen auszuschließen, ist eine gründliche medizinische Untersuchung und Diagnostik notwendig.

Da die Symptome einer Histaminunverträglichkeit vielfältig sind und sich mit denen anderer Erkrankungen überschneiden können, ist es wichtig, eine genaue Diagnose durch einen Facharzt zu erhalten. Nur so kann eine gezielte Therapie eingeleitet und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.




Diagnose und Testung bei Histaminintoleranz

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Tee aus den Blättern hilft bei Durchfall und lindert Entzündungen im Mund und Rachen.

Wenn du vermutest, dass du an einer Histaminintoleranz leidest, fragst du dich sicherlich, an wen du dich wenden sollst, um Klarheit über deine Beschwerden zu bekommen. Die gute Nachricht ist, dass verschiedene Fachärzte und medizinische Fachkräfte auf Histaminintoleranz testen können und dir bei der Diagnose und Behandlung helfen können.

Wer kann Histaminintoleranz testen?

Zunächst solltest du mit deinem Hausarzt sprechen, der eine erste Einschätzung deiner Symptome vornehmen und dich gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen kann. Hausärzte sind in der Regel gut informiert über verschiedene Erkrankungen, einschließlich Histaminintoleranz, und können erste Tests durchführen oder dich an spezialisierte Fachärzte verweisen, falls dies notwendig ist.

Ein Allergologe ist ein Facharzt, der auf die Diagnose und Behandlung von Allergien und Unverträglichkeiten spezialisiert ist. Da die Symptome einer Histaminintoleranz denen einer Allergie ähneln können, ist es sinnvoll, einen Allergologen aufzusuchen, um andere allergische Reaktionen auszuschließen und eine Histaminintoleranz gezielter diagnostizieren zu können.

Ein Gastroenterologe ist auf die Erkrankungen des Verdauungssystems spezialisiert. Da Histaminintoleranz häufig mit Magen-Darm-Beschwerden einhergeht, kann ein Gastroenterologe hilfreiche Untersuchungen durchführen und die Ursache deiner Symptome eingrenzen.

DiätologInnen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Behandlung von Histaminintoleranz. 

Diagnosemethoden

Die Diagnose einer Histaminintoleranz kann eine echte Herausforderung sein, da die Symptome vielfältig und oft unspezifisch sind. Dennoch ist es wichtig, die richtige Diagnose zu stellen, um effektive Behandlungsmaßnahmen ergreifen zu können und die Lebensqualität zu verbessern. In diesem Kapitel gehe ich auf die verschiedenen Methoden zur Diagnose und Testung einer Histaminintoleranz ein, wie sie von Ärzten durchgeführt werden. Ich zeige dir aber auch, wie du selbst mögliche Anzeichen einer Histaminintoleranz erkennen kannst.

  • Anamnese und Ernährungstagebuch

Bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz ist es hilfreich, zunächst ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem du alle Nahrungsmittel und Getränke, die du konsumierst, sowie die auftretenden Symptome genau protokollierst. Das kann dabei helfen, mögliche Zusammenhänge zwischen der Ernährung und den Beschwerden zu erkennen. Dein Arzt wird auch eine ausführliche Anamnese erheben, um andere mögliche Ursachen für deine Beschwerden auszuschließen.

  • DAO-Test

Ein möglicher Test zur Diagnose einer Histaminintoleranz ist die Bestimmung der DAO-Aktivität im Blut. Die Diaminoxidase (DAO) ist das Enzym, das für den Abbau von Histamin zuständig ist. Bei einer verminderten DAO-Aktivität kann es zu einer Anhäufung von Histamin im Körper kommen, was die Symptome einer Histaminintoleranz auslöst. Allerdings ist dieser Test nicht immer aussagekräftig, da die DAO-Aktivität im Blut stark schwanken kann.

  • Quantitative Histaminbestimmung

Eine weitere Möglichkeit zur Diagnose einer Histaminintoleranz ist die quantitative Bestimmung von Histamin im Blut, Urin oder Stuhl. Diese Methode kann Hinweise darauf geben, ob eine vermehrte Histaminproduktion im Körper vorliegt. Es ist jedoch zu beachten, dass die Histaminwerte im Körper natürlichen Schwankungen unterliegen und daher keine abschließende Diagnose ermöglichen.

  • Nachweis histaminbildender Mikroorganismen

Da eine gestörte Darmflora eine der möglichen Ursachen für eine Histaminintoleranz ist, kann der Nachweis histaminbildender Mikroorganismen im Stuhl eine wichtige Rolle bei der Diagnose spielen. Hierbei wird untersucht, ob vermehrt Bakterien im Darm vorhanden sind, die Histamin produzieren.

  • Provokationstest

Ein Provokationstest ist ein Test, bei dem eine kontrollierte Zufuhr von Histamin durchgeführt wird, um zu beobachten, ob die typischen Symptome einer Histaminintoleranz auftreten. Dieser Test sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, da es bei einer starken Reaktion zu schweren Beschwerden kommen kann.

  • Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausschließen

Bei der Diagnose einer Histaminintoleranz ist es auch wichtig, andere Krankheiten auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können, wie zum Beispiel Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder entzünd liche Darmerkrankungen. Dafür kann der Arzt verschiedene Tests durchführen, wie zum Beispiel Allergietests oder Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts.

  • Genetische Untersuchungen

In einigen Fällen kann eine genetische Veranlagung zu einer verminderten DAO-Aktivität oder einer Enzymopathie vorliegen. Durch genetische Untersuchungen kann festgestellt werden, ob Mutationen in den entsprechenden Genen vorhanden sind, die zu einer Histaminintoleranz beitragen könnten. Diese Tests sind jedoch noch nicht weit verbreitet und können nicht in jedem Fall eine Histaminintoleranz sicher bestätigen oder ausschließen.

Nachdem wir uns nun intensiv mit den verschiedenen Methoden zur Diagnose und Testung einer Histaminintoleranz beschäftigt haben, sollte klar sein, dass es nicht den einen, alleinigen Test gibt, der eine Histaminintoleranz zweifelsfrei bestätigt. Vielmehr ist es eine Kombination aus verschiedenen Untersuchungen und der sorgfältigen Auswertung der individuellen Symptomatik, die letztendlich zur Diagnose führt. Wichtig ist, dass du bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchst, der oder die dich umfassend berät und die notwendigen Untersuchungen veranlasst.


 



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Die medizinische Diagnosemöglichkeiten bringen oft keine eindeutigen Ergebnisse. 
Als DiätologInnen stehen wir dir als Nahrungsmitteldetektive zur Seite. 

Bei Verdacht helfen wir dir dabei, die Lebensmittel zu identifizieren, die deine Symtome auslösen. Dafür ist es notwendig, dass du aktiv mitarbeitest und genaue Ernährungs-Symptomtagebücher führst.
Wenn sich der Verdacht erhärtet hat, unterstützten wird dich dabei, deine Ernährung so anzupassen, dass deine Beschwerden besser werden oder du sogar ganz beschwerdefrei leben kannst.

 


Im nächsten Kapitel widmen wir uns der Behandlung der Histaminintoleranz. Ich werde dir verschiedene Therapieansätze und Maßnahmen vorstellen, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Denn auch wenn eine Histaminintoleranz eine chronische Erkrankung ist, gibt es dennoch zahlreiche Möglichkeiten, die Beschwerden in den Griff zu bekommen und den Alltag gut zu meistern.

Behandlung der Histaminintoleranz

Nun möchte ich dir einige Behandlungsmöglichkeiten für Histaminintoleranz vorstellen. Es ist wichtig zu wissen, dass es keine "Einheitslösung" für alle Betroffenen gibt, da die Ursachen und Symptome individuell unterschiedlich sein können. Deshalb sollte die Behandlung immer auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sein.

Werkzeugspektrum um bestehende Symptome zu lindern


Zunächst konzentrieren wir uns auf die Linderung von Symptomen. Es gibt verschiedene Ansätze, um die Beschwerden bei Histaminintoleranz zu lindern, darunter Medikamente, Hausmittel und Nahrungsergänzungsmittel.

  • Antihistaminika

Antihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und somit die Symptome einer Histaminintoleranz lindern können. Es gibt verschiedene Antihistaminika, die entweder rezeptfrei oder verschreibungspflichtig erhältlich sind. Dabei ist es wichtig, mit deinem Arzt zu besprechen, welches der Mittel für dich am besten geeignet ist.

  • DAO-Präparate

Ein weiterer medikamentöser Ansatz ist die Einnahme von DAO-Präparaten. Diese enthalten das Enzym Diaminoxidase (DAO), welches für den Abbau von Histamin verantwortlich ist. Durch die zusätzliche Zufuhr von DAO kann die Histaminabbaukapazität im Körper erhöht und somit die Symptome reduziert werden.

  • Hausmittel

Neben Medikamenten gibt es auch verschiedene Hausmittel, die bei der Linderung von Symptomen helfen können. Beispielsweise kann das Trinken von ausreichend Wasser dazu beitragen, Histamin im Körper schneller abzubauen. Auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen, der eine Rolle bei der Entstehung von Histaminintoleranz-Symptomen spielen kann.

  • Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel

Die Einnahme von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln kann ebenfalls zur Linderung von Symptomen beitragen. Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte Vitamine wie Vitamin B6, Vitamin C und Vitamin E die Histaminabbaukapazität im Körper unterstützen können. Es ist jedoch wichtig, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit einem Arzt oder einer Ärztin oder einem Ernährungsberater oder einer Ernährungsberaterin zu sprechen, um mögliche Wechselwirkungen oder Überdosierungen zu vermeiden.

Wichtigstes Basiswerkzeug: Auslöser vermeiden

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Behandlung von Histaminintoleranz ist das Vermeiden von Auslösern, die die Symptome hervorrufen und/oder verschlimmern können.
Dazu gehört insbesondere die Reduzierung der Histaminzufuhr durch die Ernährung.

  • Um die Histaminzufuhr zu beschränken, ist es wichtig, histaminreiche Nahrung zu meiden oder zumindest zu reduzieren.

Dazu zählen unter anderem gereifter Käse, geräucherte oder marinierte Fleisch- und Fischprodukte, alkoholische Getränke, Sauerkraut und fermentierte Lebensmittel. Auch bestimmte Obst- und Gemüsesorten, wie zum Beispiel Tomaten, Spinat oder Avocado, können erhöhte Histaminwerte enthalten und sollten daher in Maßen verzehrt werden.

  • Nicht nur histaminreiche Nachrungsmittel können die Symptome verschlimmern, sondern auch sogenannte Histaminliberatoren.

Das sind Substanzen, die die Freisetzung von Histamin aus den körpereigenen Zellen fördern. Zu den Lebensmitteln, die Histaminliberatoren enthalten, zählen beispielsweise Zitrusfrüchte, Schokolade, Erdbeeren, Nüsse und Weizenprodukte.

Da jeder Mensch unterschiedlich auf Histaminliberatoren reagiert, ist es wichtig, herauszufinden, welche Nahrungsmittel bei dir persönlich die Symptome verschlimmern. Eine Möglichkeit, das herauszufinden, ist das Führen eines Ernährungs-Symtom-Tagebuchs.

Darin kannst du notieren, welche Speisen du zu dir genommen hast und ob du daraufhin Symptome verspürt hast. Mit der Zeit kannst du so mögliche Auslöser identifizieren und gezielt meiden.

Zusammenfassung der Behandlungsmöglichkeiten

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Vermeiden von Auslösern allein meist nicht ausreicht, um die Beschwerden vollständig zu beseitigen. Die Kombination aus einer histaminarmen Ernährung, der Linderung von Symptomen durch Medikamente oder Hausmittel und dem Vermeiden von Stress und anderen auslösenden Faktoren ist der Schlüssel zu einem symptomfreien Leben mit Histaminintoleranz.
 

Mit diesen Informationen über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei Histaminintoleranz bist du nun bestens gerüstet, um die für dich passende Strategie zu finden. Im nächsten Kapitel werden wir uns noch genauer mit der Ernährung bei Histaminintoleranz beschäftigen, damit du einen noch besseren Überblick über geeignete Lebensmittel erhältst und deinen Speiseplan wieder abwechslungsreich gestalten kannst.

Abwechslungsreich und beschwerdefrei Essen bei Histaminintoleranz

Tipps und Tricks: Welches Essen verträgst du am besten

Bei Histaminintoleranz ist es wichtig, frische Nahrungsmittel zu bevorzugen, da diese in der Regel weniger Histamin enthalten. Hier einige Beispiele für von Natur aus histaminfreie oder histaminarme Lebensmittel, die du bedenkenlos in deine Ernährung integrieren kannst:

  • Obst und Gemüse: 

Hierbei solltest du vor allem auf saisonale Produkte setzen, um sicherzustellen, dass sie möglichst frisch sind.

  • Fleisch und Fisch: 

Achte darauf, dass diese Lebensmittel möglichst frisch und nicht mariniert oder geräuchert sind.

  • Milchprodukte: 

Joghurt, Quark oder Frischkäse sind gute Optionen. Harte Käsesorten hingegen sind lange gereift und dadurch histaminreichreicher und verursachen oft Beschwerden.

  • Getreideprodukte: 

Vollkornbrot, Reis, Nudeln und Haferflocken sind meist gut verträglich. In der Behandlung der Beschwerden ist es üblich, eine zeitlang auf blähende Lebensmittel zu verzichten. Dazu gehören auch frische Backwaren. Keine Sorge, das ist nicht von Dauer, wenn es dir besser geht, kannst du auch wieder frische Semmerl vom Bäcker genießen!

  • Getränke:

Leitungswasser ohne Kohlensäure und ungesüßte Tees sind ideale Getränke bei Histaminintoleranz.

Tipps und Tricks: Einkauf und Kochen

Um deine Ernährung bei Histaminintoleranz optimal zu gestalten, habe ich einige hilfreiche Tipps und Tricks für dich zusammengestellt:

  • Großeinkauf oder doch öfter einkaufen gehen: 

Um immer frische NAhrungsmittel zur Verfügung zu haben, empfehle ich dir, lieber öfter kleinere Mengen einzukaufen, statt einen Großeinkauf zu tätigen.

  • Achte auf die Kühlkette: 

Um die Histaminbildung in Lebensmitteln zu minimieren, ist es wichtig, dass diese stets gekühlt gelagert werden. Achte daher beim Einkaufen darauf, dass Kühlware in isolierten Taschen transportiert wird und zu Hause direkt in den Kühlschrank kommt.

  • Verwende frische Kräuter und Gewürze: 

Verzichte auf Fertigwürzmischungen und Geschmacksverstärker, da diese oft E-Nummern enthalten, die Histamin freisetzen können. Stattdessen kannst du frische Kräuter und Gewürze verwenden, um deinen Gerichten Geschmack zu verleihen.

  • Koche selbst: 

Wenn du selbst kochst, hast du die volle Kontrolle über die Zutaten und Zubereitung deiner Mahlzeiten. So kannst du sicherstellen, dass keine histaminreichen Lebensmittel oder Zusatzstoffe verwendet werden.

Worauf solltest du bei Histaminunverträglichkeit verzichten?

Lebensmittel, die besonders reich an Histamin oder anderen biogenen Aminen sind, verursachen meistens Beschwerden. Viele Betroffene vertragen aber kleine Mengen ohne Probleme. Deine individuelle Verträglichkeit findest du in der Ernährungstherapie heraus. Dabei lernst du dein Essen bewusst und angstfrei histamingerecht zu gestalten.

Eine Übersicht der Lebensmittel, die du gerade in der Karenzphase nach der Diagnose weglassen solltest findst du hier:

  • Fermentiertes: 

Dazu gehören zum Beispiel Sauerkraut, Sojasauce oder bestimmte Käsesorten.

  • Geräucherte, gereifte und marinierte Fleisch- und Fischprodukte: 

Hierbei entsteht durch den Räucher- oder Marinierungsprozess ein Anstieg des Histamingehalts. Wurst und Salami sind ebenfalls nicht geeignet. 

  • Alkoholische Getränke: 

Vor allem Rotwein, Bier und Sekt sind reich an Histamin und sollten daher vermieden werden.

  • Konserven, Tiefkühlkost und Fertigprodukte: 

In diesen Lebensmitteln sind häufig Geschmacksverstärker und E-Nummern enthalten, die Histamin freisetzen können. Beispiele für solche E-Nummern sind E210, E211 und E212, die zum Beispiel in Konserven, Fertiggerichten oder Limonaden vorkommen können.

10 Fragen und Antworten zu Histaminintoleranz

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Ist als Tee oder Sirup ein leckerer und wirksamer Hustenlöser.

Im Kapitel "FAQs" möchte ich einige der häufigsten Fragen rund um das Thema Histaminunverträglichkeit beantworten.

Dabei werden wir Themen wie Allergien, Stress, Nahrungsergänzungsmittel, Alkohol, das Immunsystem, Medikamente und die verschiedenen Formen der Histaminintoleranz ansprechen.
Ich hoffe, dass dir diese Antworten helfen, ein besseres Verständnis für Histaminintoleranz zu erlangen und eventuelle Unsicherheiten zu klären.

 

  1. Ist Histaminintoleranz das Gleiche wie eine Allergie?

Nein, Histaminintoleranz ist nicht das Gleiche wie eine Allergie. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Substanzen, während bei einer Histaminintoleranz der Körper Schwierigkeiten hat, Histamin abzubauen. Die Symptome können zwar ähnlich sein, aber die Ursachen und Behandlungsansätze sind unterschiedlich.

 

  1. Kann Stress Histaminintoleranz verschlimmern?

Ja, Stress kann die Symptome einer Histaminintoleranz verschlimmern. Stress erhöht die Histaminproduktion im Körper und kann dadurch den Histaminspiegel ansteigen lassen, was wiederum die Symptome verschlechtert. Es ist wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken zu erlernen, um die Symptome besser zu kontrollieren.

 

  1. Können Nahrungsergänzungsmittel helfen?

Nahrungsergänzungsmittel können bei Histaminintoleranz hilfreich sein, vor allem wenn sie bestimmte Enzyme wie Diaminoxidase (DAO) enthalten, die den Abbau von Histamin im Körper unterstützen. Es ist jedoch wichtig, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Unverträglichkeiten auszuschließen.

 

  1. Wie beeinflusst Alkohol Histaminintoleranz?

Person Recovering from Addiction Refusing Alcoholic Drink Vector Illustration

Alkohol kann die Aktivität der Diaminoxidase (DAO) hemmen, das Enzym, das für den Abbau von Histamin im Körper verantwortlich ist.
Darüber hinaus enthalten einige alkoholische Getränke, insbesondere Rotwein und Bier, von Natur aus Histamin.

Diese Kombination kann dazu führen, dass Menschen mit Histaminintoleranz Alkohol schlechter vertragen und an heftigeren Symptomen leiden, wenn Sie histaminhaltige Lebenmittel mit Alkohol kombinieren.

 

  1. Hat Histaminintoleranz etwas mit meinem Immunsystem zu tun?

Histaminintoleranz ist nicht direkt mit dem Immunsystem verbunden, da es sich nicht um eine Immunreaktion handelt. Histamin selbst ist jedoch ein wichtiger Botenstoff, der an verschiedenen Prozessen des Immunsystems beteiligt ist. Bei Histaminintoleranz besteht das Problem darin, dass der Körper Schwierigkeiten hat, Histamin abzubauen, was zu Symptomen führen kann.

 

  1. Gibt es Medikamente zur Behandlung von Histaminintoleranz?

Ja, es gibt Medikamente, die zur Linderung der Symptome bei Histaminintoleranz eingesetzt werden können. Antihistaminika blockieren die Histaminrezeptoren im Körper und können dadurch Symptome wie Juckreiz, Schwellungen und Rötungen lindern. Auch Nahrungsergänzungsmittel mit Diaminoxidase (DAO) können helfen, indem sie den Histaminabbau unterstützen. Es ist wichtig, vor der Einnahme von Medikamenten immer einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen zu vermeiden.

 

  1. Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Histamin? Was darf ich bei HIstaminintoleranz nicht essen?

Vorab, sollte sich deine Histaminintoleranz mit für dich gut einschätzbaren Symptomen äußern, darfst du Essen was du willst. Selbst gehöre ich auch zu den Auserwählten, die Probleme mit zuviel Histamin haben. Jedoch liebe ich Rotwein, Parmesan und italienisches Essen. Das plane ich bewusst ein und genieße meinen italienischen Abend mit hervorragendem roten Rebenwein und Freunden. Und nehme meine Symptome in Kauf, wenn ich die nächsten Tage vermehrt Kopfschmerzen habe, meine Nase verstopft ist und ein paar seltsame Pickel am Rücken und Dekolleté sprießen. Meine Familie und Freunde wissen bereits, dass ich beim Genuss von Rotwein unter Rötungen leide und fragen nicht mehr nach ;-)

Das sind aber einzelne Ausnahmetage, sonst macht es für mich Sinn, Lebensmittel mit hohem Histamingehalt nur in Maßen und nicht in Massen zu genießen.
Besonders viel Histamin enthält zum Beipiel:
  • gereifter Käse,
  • geräucherte oder marinierte Fleisch- und Fischprodukte,
  • auch Hülsenfrüchte,
  • Tomaten,
  • Spinat und
  • alkoholische Getränke.

Stattdessen greife ich gerne zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln und achte darauf, diese auch nicht zu lange daheim zu lagern, sondern sie gut geplant und rasch zu verbrauchen, um die Histaminbildung zu minimieren. 

 

  1. Wie kann ich herausfinden, ob ich Histaminintoleranz habe?

Die Diagnose einer Histaminintoleranz kann schwierig sein, da die Symptome vielfältig sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Ein Arzt kann durch verschiedene Tests, wie zum Beispiel Bluttests oder Provokationstests, eine Histaminintoleranz diagnostizieren. Eine wichtige Rolle spielt auch die Beobachtung der eigenen Symptome und die Anpassung der Ernährung, um herauszufinden, welche Lebensmittel die Symptome auslösen.

 

  1. Kann Histaminintoleranz geheilt werden?

Es gibt keine Heilung für Histaminintoleranz, aber die Symptome können durch Anpassungen der Ernährung, Stressabbau und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung gut kontrolliert werden. Es ist wichtig, eng mit einem Ernährungsmediziner oder einer Diätologin zusammenzuarbeiten, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln.

 

  1. Kann ich Histaminintoleranz durch eine gesunde Lebensweise vorbeugen?

Es ist nicht möglich, Histaminintoleranz durch eine gesunde Lebensweise komplett vorzubeugen, da die Ursachen vielfältig sind und zum Teil eventuell soggar genetisch bedingt sein können. Dennoch kannst du durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressabbau dazu beitragen, dein allgemeines Wohlbefinden zu verbessern und möglicherweise die Symptome einer Histaminintoleranz besser zu kontrollieren.
Ich hoffe, dass diese FAQs einige deiner Fragen beantwortet haben. Denk daran, dass du nicht alleine bist und viele Menschen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Solltest du weitere Fragen oder Bedenken haben, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und dich von Experten beraten zu lassen. Zusammen können wir Wege finden, um mit Histaminintoleranz besser umzugehen und ein gesundes, beschwerdefreies Leben zu führen.

Fazit

Tisch gedeckt mit Lebensmitteln, die besonders häufig Symptome bei Histaminintoleranz verursachen (Rotwein, Bier, Parmesan, Emmentaler, Schimmelkäse, Salami, Tomaten, Erdbeeren, Meeresfrüchte)

Zum Abschluss dieses Artikels möchte ich noch einmal betonen, dass Histaminintoleranz eine Herausforderung sein kann, aber du bist definitiv nicht allein. Mit den Informationen, die ich dir hier zur Verfügung gestellt habe, solltest du dich besser gerüstet fühlen, um mit dieser Unverträglichkeit umzugehen und ein gesundes und beschwerdefreies Leben zu führen.

Ich hoffe, dass du jetzt einen guten Überblick über die verschiedenen Aspekte der Histaminintoleranz hast, von den Symptomen über die Ursachen bis hin zur Diagnose und Behandlung. Wichtig ist, dass du dich selbst gut informierst, damit du die beste Entscheidung für deine eigene Gesundheit treffen kannst. Nun liegt es an dir, die Kontrolle über deine Histaminintoleranz zu übernehmen. Dabei kann es hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen oder mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten, um Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu finden.

Vergiss nicht, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und dass es keine "one size fits all"-Lösung für Histaminintoleranz gibt. Was für den einen funktioniert, muss nicht zwangsläufig für den anderen gelten. Gib dir selbst die Zeit, die du brauchst, um herauszufinden, welche Strategien für dich am besten geeignet sind. Lerne, auf die Signale deines Körpers zu hören, und passe deine Ernährung entsprechend an.

Bedenke aber auch, dass die Behandlung von Histaminintoleranz nicht nur auf die Ernährung beschränkt ist. Medikamente, Hausmittel und Vitamine können ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Linderung von Symptomen spielen. Sprich mit deinem Arzt oder Ernährungsberater, um herauszufinden, welche Ansätze für dich am sinnvollsten sind. Du hast die Kontrolle in der Hand und mit den richtigen Strategien und einem guten Verständnis der Zusammenhänge kannst du die Unverträglichkeit bewältigen und ein Leben ohne Beschwerden führen.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg und eine Portion Durchhaltevermögen auf deinem Weg zu einem beschwerdefreieren Leben trotz Histaminintoleranz. 

   
   
Quellenangaben zum Nachschmökern:
 
Tuck, C. J., Biesiekierski, J. R., Schmid-Grendelmeier, P. & Pohl, D. (2019). Food Intolerances. Nutrients, 11(7), 1684. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6682924/

Biesalski, H. K., Pirlich, M., Bischoff, S. C. & Weimann, A. (2017). Ernährungsmedizin: Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl.). Thieme.

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Autor Diätologin Sabine Nußbaumer
Über den Autor:

Sabine Nußbaumer

Diätologin und Kräuterpädagogin
geboren 1982 in St.Pölten
Ziel: Ernährung & Leben der Leser in Balance bringen
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