knoblauch
Knoblauch vertreibt nicht nur Vampire sondern stärkt deine Immunabwehr
Intervallfasten, 16:8 oder intermittierendes Fasten verspricht uns einiges, haben wir endlich DIE Ernährungsweise für alle
gefunden? Auch der deutsche Arzt und Comedian Eckart von Hirschhausen hat sich - dank Intervallfasten - dauerhaft von zehn
überflüssigen Kilos verabschiedet und schwört seither auf diese Lebensweise.
Essenspausen sind in unseren Genen verankert, denn unsere Vorfahren hatten nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit einen gefüllten
Kühlschrank oder eine Süßigkeitenlade zum Plündern. Unsere Körper mussten früher Energie speichern wenn Sie verfügbar war
und den Energieverbrauch bei Nahrungsmangel drosseln um zu überlegen. Das moderne ständig durch den Tag snacken scheint also
nicht unserer natürlichen Lebensweise zu entsprechen. Überernährung begünstigt nachweislich typische Zivilisationserkrankungen
einer Wohlstandsgesellschaft wie Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Gicht, Karies und Arteriosklerose.
Was steckt also hinter dem Intervallfastentrend? Wie wird er am besten umgesetzt und hält diese Ernährungsweise was sie verspricht? Unerfreuliche
Nachricht an dieser Stelle, diese Ernährung ist nicht als Crashdiät gedacht sondern als dauerhafter Lebensstil. Daher solltest
du gut überlegen, welche Variante sich in deinen Alltag integrieren lässt.
Knoblauch vertreibt nicht nur Vampire sondern stärkt deine Immunabwehr
Du wirst zum Intervallfasten verschiedenste Begriffe und Varianten online finden, die sich grob in zwei Kategorien "time restricted eating" oder "alternate day fasting" einordnen lassen.
In den 90er Jahren kam in Hollywood der Trend des "Dinner-Cancellings" auf, etwas hipper heißt es heutzutage TRE. Verlockend
an dieser Diätform: Du brauchst keine Kalorien zu zählen, während deiner EssStunden darfst du essen was du willst.
Dies sind die gängigsten Varianten:
Der Erfolg soll dadurch eintreten, dass die Nahrungsaufnahme zeitlich auf 8 Stunden beschränkt und ein Fastenzeitraum von rund 16 Stunden eingehalten wird. Grundsätzlich ist 16:8 nicht als Diät, sondern als gesunder Lebensstil gedacht, den du lebenslänglich beibehalten solltest. Das 16-stündige Fastenintervall ist nicht als Pflicht, sondern als Empfehlung anzusehen. Höre auf dich und deinen Körper und suche dir einen Zeitraum zum Fasten, mit dem du dich wohlfühlst.
Die One Meal A Day-Diät ist eine sehr strikte Form von 16:8. Hier ist 23 Stunden Fasten angesagt, während dieser Zeit sind nur kalorienfreie Getränke erlaubt. In der verbleibenden Stunde darf eine Mahlzeit nach Wahl eingenommen werden.
Hierbei handelt es sich nur um eine andere Bezeichnung für das 16:8-Intervallfasten. Wie anfänglich bereits erwähnt, hat der deutsche Arzt und Comedian Eckart von Hirschhausen durch diese Ernährungsform bei sich selbst gute Erfolge erzielt und sie deshalb stark beworben und auch eine eigene App dazu entwickelt.
Beim ADF ist Konsequenz und Durchhaltevermögen gefragt. Neben Tagen mit normaler Nahrungsaufnahme gibt es auch solche, an
denen komplett gefastet, bzw. nur sehr kalorienreduziert gegessen wird.
Dies sind die gängigsten Varianten:
Hier isst du 5 Tage normal und an zwei Tagen nur sehr reduziert (Frauen 500 Kalorien, Männer 600 Kalorien). Kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, gezuckerte Snacks und Alkohol sind an den Fastentagen verboten.
Hier sollst du 1-2 Tage pro Woche komplett fasten. Ergänzt wird diese Diätvariante durch eiweißreiche Ernährung und ein intensives Bewegungsprogramm.
Einen Tag essen (1), einen Tag fasten (0) in (2) Tagen. Konkret bedeutet das 12 Stunden essen und 36 Stunden fasten.
Für den Einstieg findest du unzählige Apps (kostenpflichtig und gratis) zum Intervallfasten, die dich beim Einhalten der neuen
Lebensweise unterstützen sollen. Ob du diese elektronische Erinnerungen brauchst oder ob du dir einfach deine Fastenvariante
aussuchst und diese in Eigenverantwortung umsetzt, bleibt dir überlassen.
Intervallfasten ist keine Zauberpille, die deine restliche Ernährung ausgleicht. Du kannst Intervallfasten ZUSÄTZLICH zu einer ausgewogenen Ernährung ausprobieren.
Alkohol sollte in Maßen und nur innerhalb des Ess-Fensters genossen werden. Während des Fastenzeitraums wirkt er kontraproduktiv, da er sehr kalorienreich ist, den Fettabbau hemmt und hungrig macht.
Wenn du weniger isst und an Gewicht verlierst durch Intervallfasten, werden sich deine Blutwerte sicherlich leicht verbessern. Wirklich gesund ist dein Lebensstil dadurch allein dadurch trotzdem nicht. Wenn du dich extrem fleischlastig ernährst und Gemüse und Obst verweigerst oder du unter einer Mahlzeit einen Abstecher in den Drive-In verstehst oder ein Fertiggericht in die Mikrowelle zu schieben, wirst deine Ernährung durch Fasten nicht plötzlich gesund. Dein Körper leidet wahrscheinlich an einem Vitamin- und/oder Nährstoffmangel und deine Darmbakterien sind drastisch dezimiert.
Unkomplizierte Abnehmerfolge erzielen ohne Kalorienrechnen ist nur ein Grund von vielen, warum Intervallfasten sehr beliebt
ist und dementsprechend häufig beworben wird.
Ein weiterer wichtiger Grund ist die angebliche positive Wirkung auf unsere Gesundheit: Intermittierendes Fasten soll beispielsweise
die Lebenserwartung steigern und unsere Blutwerte positiv beeinflussen.
Das Fasten greift in deinen Stoffwechsel ein. Wird über den Tag ständig gegessen, übersteuern die Hormone, die eigentlich Hunger- und Sättigungsgefühl steuern sollen. Als Beispiel gilt Insulin, welches unsere Bauchspeicheldrüse als Reaktion auf ein Ansteigen des Blutzuckers ausschüttet. Insulin sorgt für den Transport von Glukose zu den Zellen. Nachdem Insulin ausgeschüttet wurde, sinkt der Blutzuckerspiegel wieder ab und es stellt sich erneut ein Hungergefühl ein. Versorgen wir unseren Körper jedoch nicht andauernd mit Nahrung, greift er zur Energiegewinnung nicht mehr auf die Kohlenhydrate zurück, sondern, wie bei einer Diät gewünscht, auf die Fettreserven. Das passiert bereits nach rund einem Tag.
Durch längere Essenspausen wird die sogenannte Autophagie im Körper angeregt, der Abtransport von Schadstoffen in den Zellen.
In alten Zellen häufen sich beschädigte Proteine an. Die Reinigung davon funktioniert jedoch erst, wenn dem Körper eine Essenspause
"gegönnt" wird, denn das Hormon Insulin hemmt diesen Prozess.
Autophagy – wer sich in das Thema vertiefen möchte, hier ist eine sehr guter Review von Univ.-Prof. Dr.rer.nat Frank Madeo, der in Graz Alterung & Zelltod erforscht.
Beim Intervallfasten handelt es sich um eine gut verträgliche Ernährungsform. Neben den logischen Gründen die gegen das Fasten sprechen (wenn du
dich schlapp fühlst oder kränklich bist oder an Muskeln zunehmen möchtest) sollten auch Kinder und Jugendliche sowie gebrechliche
ältere Menschen und Schwangere uneingeschränkt ihr Essen genießen dürfen.
Weiters gibt es Vorerkrankungen bzw. Gründe, die dagegen sprechen ohne Rücksprache mit deinem Arzt mit dem Intervallfasten
zu beginnen, auch wenn du dich sonst stark und fit fühlst.
Bei folgenden Vorerkrankungen wird Intervallfasten nicht empfohlen:
Außerdem ist bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme das Intervallfasten möglicherweise nicht für dich geeignet. Wenn du Medikamente
zu einer bestimmten Tageszeit zusammen mit Nahrung einnehmen musst, dann sollst du dich auch an diese Verordnung halten. Auch
manche Nahrungsergänzungsmittel (z.B. fettlösliche Vitamine wie A, C und E) benötigen eine Einnahme zu einer Mahlzeit, damit
sie vom Körper aufgenommen werden. Besprich auch in diesem Fall ein geplantes Fasten mit deinem Arzt, deinem Diätologen oder
auch Apotheker.
Nach der ersten Euphorie lässt die Disziplin langsam nach. Zuerst erzählst du noch überall stolz, ab heute wird alles anders,
ich esse nach 16 Uhr nichts mehr, das tut mir so gut. Motivation hat es aber so an sich schnell wieder zu verfliegen. Vor
allem, wenn du deinen Abend alleine auf der Couch verbringst, ist die Verlockung sehr groß, dass du deinen Ernährungsplan
über Bord wirfst und dem (seelischen) Hungergefühl nachgibst. Wenn du kein klares Ziel und keine motivierenden kleinen Teilziele
vor Augen hast, was du mit dem täglichen Fasten erreichen möchstest wird es mit der Ernährungsumstellung nicht dauerhaft funktionieren.
Neben den offensichtlichen könnten dir folgende Gründe einen Strich durch die Rechnung machen:
Denkanstöße zu zwei klassische Stolperfallen beim Intervallfasten: Hunger und Jojo-Effekt.
Wer auf sichtbaren Gewichtsverlust in möglichst kurzer Zeit setzt, hat wahrscheinlich schon die Bekanntschaft mit dem leidigen
Jojo-Effekt gemacht. Nach mehreren Tagen des Fastens oder einer strikten Diät "schreit" der Körper nahezu nach dem, was ihm
verwehrt worden ist. Wer dann anfängt genauso weiterzuessen wie vor der Diät hat die unliebsamen Kilos rasch wieder drauf
und oftmals sogar mehr als vorher. Außerdem sind komplette Fastentage weniger zu empfehlen, wenn man dauerhaft abnehmen
möchte. Es treten vor allem unter körperlicher und geistiger Belastung rasch Mangelsymptome auf, welche oftmals durch eine
Mehraufnahme an Kalorien an erlaubten Tagen wieder kompensiert werden. Das ist nicht sinnvoll – so tritt der Jojo-Effekt auf.
Auch wenn es beim Intervallfasten grundsätzlich heißt, dass in der erlaubten Zeitspanne alles Essen erlaubt ist, so sollte
man dennoch seine Ernährung überdenken. Optimal ist, wenn der Speiseplan ausgewogen, nährstoffreich und gesund ist und Fettiges,
Zuckerreiches, Fertignahrung etc. eher die Ausnahme bleiben. So ist deine Gewichtsabnahme auch von langfristigem Erfolg gekrönt.
Eine Extremform wie ganze Null-Kalorientage ist im Alltag nicht dauerhaft umsetzbar. Nach anfänglichen Erfolgen kommt es meistens
zum Jojo-Effekt. Analysen zeigen im Vergleich bei gleicher Kalorienmenge zwischen Fastentagen und täglich reduzierter Essensmenge
gleiche Effekte auf Gewicht, Fettmasse, Muskelmasse und den Blutzucker. Daher empfehle ich diese strikte Form des intermittierenden
Fastens nicht.
Die aktuelle Forschung weist darauf hin, dass durch Fasten die Zellalterung positiv beeinflusst werden kann. Über den notwendigen Zeitraum des Fastens herrscht noch Uneinigkeit. Da der potenzielle Nutzen
groß ist, empfehle ich das Intervallfasten gesunden Leuten sehr gerne als Initialstart für eine dauerhaften Ernährungsumstellung!
Allein der positive Nebeneffekt, der daraus entsteht, dass du durch die tägliche Fastenzeit abends vor dem Fernseher nicht
mehr aus Langeweile über Snips, Chips, Salzstangen, Bier, usw. herfallen darfst, verbessert dein Ernährungsverhalten und reduziert deine tägliche Kalorienzufuhr.
Solltest du Lust darauf bekommen haben die 16:8 Variante auszuprobieren, empfehle dir diese 5 Punkte zu berücksichtigen:
Wenn du deine Ernährung dauerhaft umstellen möchtest und allein nicht ans Ziel kommst, such dir Unterstützung von einer Diätologin / einem Diätologen.
diätbefreit-tipp:
Eine Ernährungsweise unter der du selbst und/oder deine Familie, deine Freunde leiden ist gesundheitsschädlich!
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